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AutorenbildFrank Schürmann

Beziehungen: Warum sie sich beruflich und privat so oft ähnlich sind

Beziehungen zu anderen Menschen prägen unser Leben. Sind sie gut, fühlen wir uns getragen und blicken der Welt offen und mit Zuversicht entgegen. Schlechte Beziehungen, ob beruflich oder privat, zehren an unseren Kräften. Wenn wir dabei immer wieder bis an unsere Grenzen gehen, ist es an der Zeit, etwas zu verändern.


Denn schlechte Beziehungen bieten einen perfekten Nährboden für körperliche und seelische Erkrankungen. Wer bereits mit einem Bein im Burn-out steht, ist schnell gereizt und reagiert auch schon einmal auf Kleinigkeiten extrem empfindlich. Gerade im Beruf kann das zu Verhaltensweisen führen, die auf andere unangemessen wirken und uns oft sogar selbst überzogen scheinen, wenn wir im Nachhinein darüber nachdenken. In der Partnerschaft verhindern ungünstige Beziehungsmuster ein erfülltes Zusammensein und ein Miteinander auf Augenhöhe. Im schlimmsten Fall führen sie zu ständigen Streitereien bis hin zu subtilen oder offenen Verletzungen.


In meinen Systemischen Business Coachings in Berlin stellt sich oft heraus, ursächlich für die Probleme sind häufig Erfahrungen, die wir in den ersten Jahren unseres Lebens gemacht haben – mit unseren Eltern und den Menschen, mit denen wir aufgewachsen sind. Diese Erfahrungen prägen uns nachhaltig. Selbst wenn die eigene Kindheit schon lange zurück liegt, bleiben sie im System vorhanden und begleiten uns ein Leben lang. In stressigen Momenten oder wenn wir uns unter Druck gesetzt fühlen, werden diese unbewusst aktiviert. Wenn das geschieht können wir leicht dazu neigen, in die Rollen aus unserer Kindheit zu verfallen.


Sind im Job Gefühle im Spiel, ist die erste Reaktion selten die beste


Das Unbewusste und die Wirklichkeit stimmen in solchen Momenten nicht überein. Es steht dann im Büro plötzlich nicht mehr der erwachsene Mann seinem Chef gegenüber, sondern der kleine Junge, der immer von seinem Vater gemaßregelt wurde, wenn er eine schlechte Note mit nach Hause brachte (oder weil der Vater einfach wieder einmal einen schlechten Tag hatte). Eine Grundregel, die ich meinen Klienten im Business Coaching in Berlin für schwierige Situationen im Berufsleben an die Hand gebe, ist darum, sich erst einmal so weit es geht emotional zu distanzieren.


Dabei hilft es sich ganz bewusst zu vergegenwärtigen, worum es im Job eigentlich geht: Einen Tausch der eigenen Leistung gegen Geld. Unseren cholerischen Vorgesetzten oder die nervige Kollegin müssen wir schließlich nicht heiraten, sondern nur soweit mit ihnen auskommen, wie es eine effektive Zusammenarbeit erfordert. Ganz allgemein gilt, dass die erste emotionale Reaktion auf Konflikte im Job selten die beste ist! Es ist immer möglich, dass in uns akut eine traumatische Situation aus der Vergangenheit angesprochen wird, die mit dem aktuellen Geschehen gar nichts zu tun hat. Wenn sich die Möglichkeit bietet, sollten wir darum lieber eine Nacht über alles schlafen, statt sofort zum Gegenangriff überzugehen. Sollte der Trigger so hoch sein, dass an einem geruhsamen Schlaf im Anschluss an die Situation aussichtslos erscheint, biete ich kurzfristig die Möglichkeit zu einem Online Business Coaching Berlin.


Es kann Konstellationen im Beruf geben, in denen es sich durchaus richtig anfühlt, bestimmten Kollegen auch einmal Grenzen aufzuzeigen. Zum Beispiel, wenn man selbst oder andere gemobbt werden. Vorteilhafter wäre es sicher auch hier, dem eigenen System die Gelegenheit zu geben, sich erst einmal zu beruhigen. So ist gewährleistet, dass wir angemessen und professionell reagieren können. Letztlich ist das etwas, das wir im Job auch von anderen erwarten.


Traumatische Erfahrungen können nicht jeden Konflikt erklären


Für wiederkehrende Konflikte im Job und in der Partnerschaft kann es viele Gründe geben. Es wäre darum zu kurz gefasst, würde man ausschließlich in sich selbst nach Ursachen suchen. Wir leben heute bekanntlich in einer Welt, in der der Einzelne steigenden Belastungen ausgesetzt ist. Permanente Erreichbarkeit im Job wird erwartet, wird der Druck zu hoch geht oft nur noch um ein „Funktionierenmüssen“.

Selbstverständlich ist es richtig, im privaten wie im Job Kompromisse einzugehen. Wenn jedoch im Kollegenkreis einer von beiden immer der Hilfsbereite sein muss, der kurzfristig mal einspringt, Zusatzaufwand abfedert, der andere immer so durchs Tagesgeschäft kommt und pünktlich geht, gerät auch die harmonischste Arbeitsbeziehung irgendwann in eine Schieflage. Eine entscheidende Frage, die hier gestellt werden muss, ist: Verfügen beide über einen ausreichend guten Selbstwert, begegnen sie sich auf Augenhöhe oder schmückt sich schlimmstenfalls sogar eine der beiden mit fremden Federn, wenn die Abteilungsergebnisse bemessen werden?


An einer (Arbeits-)Beziehung, am Selbstwert und der eigenen Positionierung lässt sich mit den Methoden des Psychologischen Business Coachings arbeiten. Ehrlicherweise muss man sagen, dass traumatische Erfahrungen nicht jedes Kommunikationsproblem erklären können. Ein Kollege oder Mitarbeiter etwa, der selbst nicht bereit ist, sich seinen „Päckchen“ aus der Vergangenheit zu stellen, kann im blinden Wiederholen von Mustern stecken und reinszeniert unbewusst erlebte Traumata mit entsprechenden Verletzungen für die Beteiligten. Hier ist es besonders wichtig, sich seiner eigenen Themen und Position bewusst zu sein. Dies ermöglicht sich nicht in die Wiederholungen hineinziehen zu lassen, sondern professionell statt emotional zu reagieren.


Die neue Arbeitswelt 4.0 lebt von Veränderungen mit entsprechenden Herausforderungen


In meinen Systemischen Business Coachings mache ich immer wieder die Erfahrung, wenn sich Teams verändern, ist immer auch der Einzelne gefordert, die Veränderungen mitzugehen und sich anzupassen. Das funktioniert unabhängig von traumatischen Erfahrungen mal mehr, mal weniger reibungslos. Verändern muss sich auch, wer in eine Leitungsposition hineinwachsen möchte. Die neue Positionierung bringt neue Herausforderungen mit sich. Führungskräfte stehen insbesondere unter dem Druck auch unliebsame Entscheidungen gegenüber ihren Mitarbeitern vertreten und durchsetzen zu müssen und können bei manchen Menschen zu inneren Konflikten führen.

Die Übernahme von neuen Aufgaben und Verantwortungen können eine Belastung darstellen, die sich nicht zwangsläufig mit einem höheren Monatseinkommen ausgleichen lässt. Hier kann ein Online Business Coaching für Führungskräfte sich den zeitlichen Bedürfnissen, die eine Leitungsfunktion mit sich bringt, ideal anpassen.


Es erfordert Mut, individuelle Verletzungen anzuschauen und einem Dritten Einblick in die Seele zu gewähren. Tränen gehören manchmal ganz einfach dazu und sie „dürfen sein“. Am Ende eines solchen Prozess steht dafür ein tiefes Verständnis für sich selbst: Was sind meine Bedürfnisse? Welcher Motivation folge ich? Wo ist mein Platz im Leben? Wie sieht meine persönliche Positionierung im Unternehmen aus?


Was und wie wir empfinden, können wir nicht beeinflussen. Wir können aber unseren Umgang mit Gefühlen steuern und lernen, uns besser abzugrenzen und einen besseren Umgang mit uns selbst zu kultivieren. Vor allem gegen unberechtigte Forderungen, die andere an uns stellen!








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